Buona sera!
“Beim letzten Newsletter hast du leider vergessen, was du eigentlich sagen wolltest”, meinte Tanja neulich nur scheinbar nebenbei, denn ich erkannte sofort, dass das ihre Art war, mir schonend mitzuteilen, dass sie diese letzte Ausgabe … nicht so gut fand. Und wenn sie die Ausgabe nicht so gut fand, dann war sie auch nicht so gut.
Kann passieren. Müsste aber nicht, das ist nämlich das Ärgerliche, denn in Wirklichkeit war mir die Halb- oder Zweidrittelfertigkeit der #54 natürlich bewusst, bevor ich sie abgeschickt habe. Doch ich wollte den Text nicht noch länger liegen lassen und dachte, ach, das versendet sich, merkt niemand, wird schon okay sein, komm, hau raus, aber ZACK! werde ich zur Strafe und zurecht erwischt beim Abliefern einer nur okayen Ausgabe. Die sogar noch zwei fette Schreibfehler hatte. Das soll nicht wieder vorkommen.
Denn das hier passiert ja nicht einfach so nebenbei, das ist nicht mal eben so hingeschludert, wie es ein Schreibfehler vermuten lassen könnte, nein! Ich will Qualität liefern, will euch das link-, schreib- und nachdenktechnisch Beste bieten, das ich kann, ihr bezahlt schließlich mit eurer kostbaren Zeit, die ich nicht vergeuden mag. Jede Ausgabe soll euch beim Eintrudeln in eurer Mailbox schon vor dem Lesen ein Lächeln ins Gesicht und ein gespannt aufgeregtes Kribbeln in die Magengegend zaubern, es soll ein Newsletter sein, dessen Lektüre ihr euch für den besten Teil des Tages aufhebt, die Mailprofis unter euch sollen für die Spreeblick News einen eigenen Filter erstellt haben, der die Ausgaben bei Erscheinen in einen eigenen Folder sortiert, der keinen Namen, sondern nur ein Herz-Emoji als Titel hat, jede Ausgabe soll ein behut-, acht- und sorgsam erstelltes Werk von individueller Wichtigkeit sein, jede Ausgabe soll ein hervorragendes und immer wieder mit Begeisterung hörbares Album sein, all killers, no fillers, ich streite hier um jedes Komma mit mir selbst, ich bin meine eigene Koalitionsverhandlung und ich darf nicht scheitern, das Land verträgt einfach nicht noch mehr Mittelmäßigkeit verdammt.
Und zwischendurch sollt ihr euch immer mal wieder fragen, wohlwissend, dass ihr die Antwort nie erfahren werdet: Meint er das jetzt ernst?
Diese Ausgabe geht zurück zu den Wurzeln, denn anfangs sollte dieser Newsletter ja “nur” eine Sammlung kuratierter Dinge, Tipps und Links mit ein paar eingestreuten persönlichen Gedanken und Anekdoten sein – Pop, Politik, Produkte, Positionen eben. Ihr könnt also den Überschriften entsprechend selektiv lesen und Teile überspringen, aber ich hoffe natürlich, dass euch jeder Link in ein endloses Rabbit Hole voller Neuentdeckungen und Aha-Erlebnisse führt.
Denn Junge, hab ich guten Stoff für euch.
Doch zunächst: Ein Foto.

POP
The National
Ich höre gerade mit Vergnügen das Album Alligator von The National, das gerade 20 Jahre alt geworden, damals aber ein bisschen an mir vorbeigegangen ist. Ich mag The National sehr, nochmal mehr, nachdem ich 2023 im Louisiana Museum of Modern Art zum ersten Mal von ihrer sechsstündigen Performance für den isländischen und sehr großartigen Künstler Ragnar Kjartansson erfahren habe, aber man muss auch attestieren: Auf Alligator mag die Band vielleicht noch nicht ganz da gewesen sein, wo sie wenige Jahre später war und heute ist, aber sie war facettenreicher. Alligator hat mehr Spannung, auch in der Produktion, als einige der neueren Alben. Das schmälert die Qualität der späteren Werke nicht, aber es ist in diesem Zusammenhang interessant zu hören, dass The National im Verlauf ihrer Karriere durchaus mehrere verschiedene Wege hätten einschlagen können. Schon der 2007er Nachfolger Boxer klingt zwar thenationaliger, aber ich empfinde Alligator im positiven Sinn als verspielter und abwechslungsreicher. Auf jeden Fall ist das Album einen erneuten Besuch wert.
Clem Burke (1954 - 2025)
Die Nachricht des Todes von Clem Burke, dem Drummer von Blondie, hat mich erreicht, als ich gerade in einem Café saß, und ich habe so laut und traurig “Ach nööö!” gesagt, dass sich ein paar andere Gäste besorgt nach mir umgedreht haben.
Mich verbindet etwas mit Burke, denn als ich mit 13, 14 Jahren beschloss, Musik machen zu wollen, hatte ich keine Gitarre. Es stand aber in einem Keller- und späterem Übungsraum in der Kirchengemeinde meiner alten Grundschule ein Schlagzeug rum. Wie es aussehen muss, wenn man Drums spielt, wusste ich aus dem Fernsehen (Danke, Ilja Richter, Uschi Nerke und Manfred Sexauer), also fing ich an, das zu imitieren. Und übte dabei auf Kopfhörern zu Denis von Blondie, denn da passierte schlagzeugtechnisch jede Menge.
Neben dem fantastischen Topper Headon von The Clash war Clem Burke für mich immer einer der besten Drummer, den die Punk- und New-Wave-Zeit hervorgebracht hat. Und es hat mich ein bisschen überrascht, aber natürlich sehr gefreut, dass es offenbar sehr viele Leute ähnlich sehen, denn die Reaktionen “im Netz” waren viel umfangreicher, als ich es bei Clem Burke erwartet hätte. Zwei Tage lang waren meine Feeds bei Bluesky und Instagram voll mit Beileidsbekundungen, aber vielleicht war das ja auch wieder nur der scheiß Algorithmus.
Aber: Eigentlich kein Wunder. Schaut und hört euch zum Beispiel mal diese umwerfende Live-Performance von Dreaming aus dem Jahr 1979 an. Was Burke da trommelt, hätte Keith Moon ein ungläubiges Grinsen ins Gesicht gecrasht, kaum ein Takt geht ohne Stakkato-Fill zu Ende, dabei hinkt oder stockt der Song keine Millisekunde, alles bleibt beinahe maschinenhaft im Timing und im Groove. Wirklich großartig.
Überhaupt, dieser Auftritt, dieser Mitschnitt voller Energie, Leidenschaft, Dringlichkeit. Ich kann mir vorstellen, dass manch ein*e Leser*in unter 30 (als ob) beim Ansehen denkt: Hm, aber das klingt ja gar nicht wie der Original-Song, sondern viel schrottiger und viel zu schnell, und ich entgegne: Ja, genau, krass gut! und dann geht der oder die Leser*in auf ein Konzert, bei dem alles genau so klingt, wie die Originalaufnahme, weil es nämlich – vielleicht mit Ausnahme des Gesangs – die Originalaufnahme ist, die da abgespielt wird. Und machmal ist der Grund dafür, dass es einfach trotz krass hoher Eintrittspreise nicht mehr finanzierbar ist, mit einer Band auf Tour zu gehen, wenn man nicht schon mega fett ist.
In diesem Zusammenhang: 2024 schaffte es in Deutschland keine einzige Musikgruppe in die Top 20 der Jahres-Singlecharts. Schade.
Aber gleichzeitig auch: Scheiß auf die Singlecharts, es gibt ja trotzdem genug aufregende junge Bands (nicht so schlecht: If more is less and less is more then what the hell you fighting for), und die alten treten ja auch immer noch Arsch. Was mich zum unglaublichen Neustart der … Sex Pistols bringt.
Sex Pistols with Frank Carter
Vor knapp zwei Jahrzehnten gab es das letzte Comeback der Pistols, damals noch komplett original mit John Lydon, und das war auch schon richtig, richtig gut. Die instrumentelle Originalbesetzung mit Paul Cook an den Drums, Glen Matlock am Bass und Steve Jones an der Gitarre war irre tight, da gab es nix zu meckern. Und Steve Jones liebe ich ja sowieso, weil er sein Instagram-Konto – auch mal mit kaum mehr als High Heels bekleidet und/oder in (s)einem Badezimmer herzerweichende Coverversionen singend – so wahnsinnig sympathisch, witzig und souverän selbstironisch bespielt.
Nun ist aber John Lydon alias Johnny Rotten dem Vernehmen nach kein einfacher Typ. Und das Leben war für ihn wiederum zuletzt auch nicht leicht. Erst vor zwei Jahren ist seine Frau Nora Forster, die 2018 an Alzheimer erkrankt war (sie war ebenfalls enorm wichtig für den britischen Punk), verstorben – die beiden waren seit 1979 verheiratet. Und das kurz darauf erschienene Album End Of World von Lydons’ Band Public Image Ltd. war nicht ganz der erhoffte Erfolg. Außerdem ist Lydon offenbar immer noch sauer, dass die Autobiografie von Steve Jones von Danny Boyle als TV-Serie Pistol verfilmt wurde und er seine Klage gegen die Nutzung der Pistols-Songs dabei verloren hat. John Lydon hat es einfach schon immer gehasst, wenn irgendetwas im Zusammenhang mit den Pistols passierte, ohne dass er etwas damit zur tun hatte.
Na jedenfalls kamen John Lydon und die anderen drei (S)Ex Pistols, die sich ihre Zeit bis vor kurzem mit Solo-Alben und/oder eher etwas zwiespältigen Auftritten mit Billy Idol, Tony James und/oder Mitgliedern von Guns’n’Roses in den USA vertrieben hatten, wohl nicht mehr so richtig super miteinander klar.
Und dann gab es da im vergangenen August plötzlich zwei Live-Gigs in London, bei denen die “Sex Pistols with Frank Carter” in einer kleinen Halle vor lauter durchdrehenden Fans auftraten. Und das ergab überraschend viel Sinn.
Frank Carter, der als Kopf von Frank Carter & the Rattlesnakes durchaus eigene Erfolge feierte, ist mit seinen 40 Jahren zwar rund drei Jahrzehnte jünger als die Mitglieder der Pistols, aber nicht weniger illust. Carter bringt seine eigene Geschichte, seine eigene Energie, seine eigene Aggression, vielleicht sogar seine eigene Tragik mit, man könnte seine Präsenz durchaus als eine frische Version von Johnny Rotten bezeichnen, aber das wäre nicht fair, denn Carter schafft es mit unerhörtem Selbstbewusstsein, als völlig eigenständiger Frontmann, der es gar nicht nötig hat, Rotten/Lydon zu imitieren, die Sex Pistols wie eine gerade erst gestartete Punkband klingen zu lassen. Jenseits jeder Nostalgie haucht er den Songs neues Leben ein. Ich mein, schaut euch den Typ mal an: Die Augen. Die Anspannung. Die Körpersprache. Und die Tatsache, dass er die Lydon-typischen Betonungen am Ende einzelner Zeilen und Worte eben nicht nachahmt … das ist beeindruckend, aufregend und sogar ein bisschen beängstigend. Wie die Sex Pistols vor 47 Jahren.
Der Typ, den Frank Carter nach dem Stage-Dive in dem oben verlinkten Clip zum Mitgröhlen auf die Bühne zerrt, ist übrigens der bei manchen jüngeren Leser*innen (als ob) recht beliebte Yungblud, und da schließt sich der Generationenkreis dann komplett.
Nun hätten diese beiden Gigs in London, wie auch immer sie entstanden sein mögen (angeblich hat Glen Matlock Sohn seinem Vater empfohlen, es mal mit Frank Carter zu probieren), Anfang und Ende einer nette Anekdote sein können. Aber nix da, jetzt gibt es eine Welt-Tournee. Und es ist die wahre Freude, den drei alten und dem einen noch recht jungen Typen dabei zuzusehen, am besten auf dem so hübsch cartercookjonesmatlock benannten Instagram-Profil, aber natürlich auch auf vielen Fan-Accounts.
Schaut euch allein mal diesen Clip aus dem legendären Londoner 100 Club an: Die Band geht gelassen auf die Bühne, neben der Noel Gallagher und Paul Weller fanboy-artig voller Ehrfurcht applaudieren und ihr Glück kaum fassen können, dann gibt ein geradezu onkelhafter Steve Jones das Signal, das Intro (natürlich die orchestrierte Version von God Save the Queen aus The Great Rock ’N’ Roll Swindle) zu stoppen, die Bass-Drum gibt den marschierenden Auftakt von Holidays in the Sun vor, und der erste Schauer überkommt einen, wenn das perfekt platzierte D-Dur von Jones’ Les Paul (unterstützt von Matlocks Bass) wirklich bis zur letzten Frequenz haargenau so klingt wie vor knapp 50 Jahren. Was für eine Kraft in einem einzigen Akkord aus einer einzigen Gitarre! Aber da ist er schon, der nächste Schauer, der zweite Auftakt dieses Meisterwerks von einem Song, wenn es mit Cooks Drumfill erst wirklich losgeht und Frank Carter, der bis dahin nervös an Hose und Jacke nestelnd wie ein im Käfig eingesperrtes Tier auf seine Freilassung wartete, wasserspeiend explodiert. Und mit ihm ein Haufen 60-jähriger Kahlköpfe. Großartig.
Wenn ihr den Clip oft genug, also etwa 100mal, angesehen habt, könnt ihr die gleiche Szene nochmal von der anderen Bühnenseite aus betrachten, da ist dann auch der ganze Song dabei. Pretty Vacant und Anarchy in the UK gibt es auch aus dem 100 Club zu sehen, und den Rest findet ihr alleine, wenn ihr Bock habt. Aber den Hinweis muss ich noch geben, dass die Band drei Tage, nachdem sie vor wenigen hundert Leuten im 100 Club gespielt hat, in der Royal Albert Hall vor Tausenden auftrat. Und Frank Carter war buchstäblich mittendrin.
Dass John Lydon das alles scheiße findet, war vorhersehbar und es ist ja auch ein bisschen verständlich. Es ist zwar reichlich übertrieben (und auch durchaus kindisch), wenn Lydon meint, er sei die Pistols und die anderen nicht, aber natürlich kann die Rolle von Lydon gar nicht genug gewürdigt werden. Doch da er gleichzeitig eine Reunion mit ihm als Sänger ausgeschlossen hat (und er ja auch mit Public Image Ltd. zu tun hat), ist es eben, wie es ist, und wie es ist, ist es ganz schön gut. Frank Carter dabei “Karaoke” vorzuwerfen, ist unfair, aber immerhin sehr lydonesk.
Der bisher einzige für Deutschland angekündigte Gig der neuen Pistols-Besetzung findet am 4. Juli in der Berliner Zitadelle statt (mir wäre ja ein Club-Gig lieber gewesen, aber nun gut), und als Support-Acts sind zwei Bands aus Nordirland dabei: The Untertones und Stiff Little Fingers.
Beide Bands habe ich vor vielen Jahren nochmal live gesehen und fand sie erstaunlich prima! SLF spielen lt. YouTube auch jetzt immer noch beeindruckend schnell und gut, die Stimme von Jake Burns schafft die alten Songs (die ich echt noch fast alle mitsingen kann), aber … hach, ich weiß nicht so recht. Die sind ästhetisch in eine so merkwürdige “Gitarren, die in Flammen stehen”-Richtung gegangen. Schräg.
The Untertones hingegen wirken erschütternd jung, obwohl sie auch auf die 70 zugehen, und ihre Songs (die ich echt noch fast alle mitsingen kann) machen immer noch viel Spaß. Und – das ist im Zusammenhang mit diesem sehr lang gewordenen Punkrock-Ausflug ja nicht ganz unwichtig – haben sich 1999 mit neuem Sänger Paul McLoone neu aufgestellt, nachdem der Weggang des einzigartig klingenden Original-Sängers Feargal Sharkey 1983 vorerst zur Auflösung geführt hatte.
Bob Mould, Craig Finn
Es gibt neue Alben von Bob Mould (äh … das Cover?) und Craig Finn (äh … das Cover?). Beide waren neulich kurz hintereinander in Berlin im Rough Trade Store in Neukölln, bei Bob Mould war es knackevoll und wo der Kerl mit Mitte 60 die Energie hernimmt, weiß ich nicht, aber es war toll. Bei Craig Finn waren nicht so viele Leute, der kurze Set war eher ruhig, aber auch nett. Bei einem ganz kurzen Plausch hinterher habe ich erfahren, dass sich Mould und Finn den Manager teilen (und offenbar auch die Person, die für die Sleeves der Alben zuständig ist – bei aller Liebe, das geht doch nicht).
The Specials
Bei ARTE gibt es die 2024er Specials-Doku A Message to You. Trotz vieler schöner Erinnerungen und einiger tollen Live-Szenen hat der Film ein paar Längen und ich hätte mir auch ein paar Sätze von Jerry Dammers gewünscht, aber vermutlich ist der auch nicht ganz so einfach zu erreichen in vielerlei Hinsicht. Die Doku endet mit dem tragischen und viel zu frühen Tod von Terry Hall und ist selbstverständlich trotz kleiner Schwächen ein Muss.
Punks in Ottensen (1982)
Punkfoto, die von Karl Nagel betriebene Website, kümmert sich seit vielen Jahren aufopfernd um ein immenses Archiv von – wer hätte das gedacht – Punkfotos. Und ist damit ein Stück deutscher Zeitdokumentation. Videos gibt es auch, hier z.B. die Doku Punx in Hamburg-Ottensen 1982, die Dörte Schipper und Rüdiger Seigies für das “Stadtjournal Hamburg” produziert hatten. Natürlich gibt es jede Menge absurder O-Töne (z.B. ab 6:18, wenn es hanseatisch trocken heißt: “Im Ennerfeckt zahl’n wir das denn wieder!”), aber auch jenseits aller Schmunzeleien ist das Stück sehenswert.
POLITIK
Was für eine fulminante Rückkehr auf die TED-Bühne von Carole Cadwalladr, der britischen Investigativ-Journalistin, die Teil der Aufdeckung des Cambridge-Analytica-Skandals war (der keinen eigenen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag hat – ebensowenig wie Cadwalladr übrigens)! Ihr Talk This Is What a Digital Coup Looks Like ist wirklich mehr als eine Empfehlung, ich finde, alle, die sich für die aktuellen politischen und technologischen Entwicklungen interessieren, sollten ihn gesehen haben.
Cadwalladrs Warnungen haben mir noch einmal klarer gemacht, wie wichtig es ist, dass wir die Hoheit über unsere digitalen Daten behalten. Ich werde versuchen, in einem der nächsten Newsletter zu beschreiben, wie ich versuche, das wenigstens ansatzweise umzusetzen. Und an welchen Punkten ich scheitere.
PRODUKTE
Ich räume gerade in einem Büro auf. Und dabei habe ich entdeckt, dass sich in manchen älteren MacBook-Kartons in diesem kleinen Umschlag, den man nie öffnet, weil da nur dünne Zettel mit Garantiebedingungen in 72 Sprachen und ein Apple-Aufkleber drin sind (denkt man!) ein klein zusammengefaltetes, schwarzes Bildschirm-Putztuch mit einem grauen Apple-Logo befindet, das man auch hervorragend als Brillentuch nutzen kann. Also schaut mal in eure alten Kartons, wenn ihr sowas rumfliegen habt. Es ist zwar nicht ganz das aktuell angebotene Apple-Poliertuch für 25 Euro, aber immerhin!
Und falls ihr noch Alkohol trinkt, wozu ich in diesem Wahnsinn da draußen nur raten könnte, was ich aber natürlich nicht tue, weil Alkohol schädlich ist: Mein absoluter Lieblingsdrink derzeit ist natürlich ein Single Malt, und zwar der Bunnahabhain Stiùireadair, einer der mildesten und mir am wohlsten schmeckenden Whiskys ever. Außerdem heißt er so, als habe man schon zwei davon intus und würde gerade versuchen, den dritten zu bestellen.
POSITIONEN
Der RBB, den ich schon lange aus vielerlei Gründen (u.a. wegen seines Programms und der Tatsache, dass er damals die Zusammenarbeit mit El Hotzo wegen eines geschmacklosen Witzes über das Trump-Attentat beendet hat) nicht mehr ernst nehmen kann, wiederholt am 30. April 2025 ausnahmsweise mal etwas sehenswertes, nämlich Drei Frauen – Ein Krieg, eine Grimme-prämierte Dokumentation über die Kriegsfotoreporterinnen Margaret Bourke-White, Martha Gellhorn und Lee Miller.
Und falls ihr noch mehr Dokus über Fotografie und Fotograf*innen sehen möchtet, sei euch das Streaming-Portal The Darkroom Rumour ans Herz gelegt, das sich auf die Sammlung eben solcher Dokumentationen spezialisiert hat. Das Archiv, das von Enthusiast*innen betrieben wir, ist umfangreich, umfasst auch Zusatzinfos und ich mag die Preisgestaltung der in Frankreich beheimateten Site sehr:
Eine Woche lang läuft der kostenlose Probezeitraum, danach kostet der Spaß entweder €50/Jahr oder €10/Monat oder €25/Jahr (!) für Student*innen oder Menschen mit wenig Einkommen. Sowas muss man doch unterstützen in diesen Zeiten.
Ebenfalls unterstützen sollten wir alle das Internet Archive und damit die Wayback Machine. Ihr habt es ja im bereits oben und hier wegen seiner Wichtigkeit noch einmal verlinkten TED-Talk von Carole Cadwalladr gehört: Macht und Geld versuchen, das digitale Archiv zu zerstören und Geschichte umzuschreiben. Damit das nicht passiert, sollten wir Brewster Kahle und seinem Team etwas Geld senden, regelmäßig oder einmalig.
Unterstützen könnt ihr natürlich auch mich, und zwar, indem ihr diesen Newsletter weiterleitet und ihn interessierten Menschen ans Herz legt. Ich freu’ mich darüber!
So long
Johnny
Hallo Johnny, deinen letzten Newsletter fand ich auch gut, dieser ist jedoch geradezu fantastisch gut. Die Begeisterung und ein breites Lächeln hast du ereicht. Vielen Dank dafür, Stefan
Apropos schöne Dokus die man gesehen haben sollte. Die über Val Kilmer ist auch sehr schön gemacht und beeindruckend, hast Du wahrscheinlich schon gesehen… https://www.arte.tv/de/videos/109345-000-A/val-kilmer-ein-leben-zwischen-top-gun-und-the-doors/