Hey ho!
Diesmal im recht umfangreichen Newsletter (es hat sich einiges angesammelt, zu viel für diese Ausgabe, ich fange einfach gleich die nächste an):
Medienkritik. KI und Kreativität. Finnland. Und so.
Meinen vor zwei Ausgaben erwähnten Frust-Text habe ich immer noch nicht fertig geschrieben, es ist einfach zu frustrierend. Aber keine Sorge, ich werd’ euch schon noch runterziehen. Nur nicht heute. Sorry.
(Achtung, es folgt ein Foto eines gähnenden Hundes, nicht erschrecken, er sieht sehr gefährlich aus, aber aus direkter Erfahrung kann ich euch beruhigen: Der tut nix, das ist amtlich bestätigt! Der hat sogar mal ein aus dem Nest gefallenes Vogeljunges gerettet, indem er uns darauf aufmerksam gemacht hat. Der Vogel hat sich dabei keinerlei Verletzungen zugezogen, außer vielleicht am Gehör, weil der Hund eine Weile lang laut kläffend vor ihm stand, aber das ist immer noch besser, als gefressen zu werden!)
Ich habe über den Tagesspiegel nachgedacht.
(Allein der Satz. Da steigt doch die Hälfte der Leser*innen aus!)
Tagesspiegel Background
Ich bekomme seit einigen Wochen Testabos von fünf der insgesamt elf täglichen Tagesspiegel-Background-Newsletter. “Background”, das sind diejenigen themenspezifischen Newsletter des TS, die sich gezielt an “Entscheider” richten, also auch an mich, denn ich kann mich oft nicht entscheidern.
Nach einer ersten Probephase erhält man die Background-Newsletter nebst Links nur noch verkürzt, für die Vollversion muss danach bezahlt werden. Und das würde ich auch gerne tun, denn die Artikel sind tatsächlich meist auf hohem Niveau, die Themen spannend gewählt und informativer und aktueller als einiges, das im “normalen” Tagesspiegel erscheint (für dessen Plus-Angebot ich bereits bezahle). Zudem muss ich beim “Background” nicht die Tagesspiegel-übliche Mir-ist-alles-egal-Werbung für Fettabsaugmethoden oder “Experten” für irgendwas ertragen, die mit einem Foto von Frank Thelen bebildert sind (als Experte für irgendwas, nicht als Fettabsauger).
Ich habe also echtes Interesse am “Background”. Mindestens an den Newslettern für “Digitalisierung & KI”, “Energie & Klima”, “Smart City & Verwaltung”, “Gesundheit & E-Health” sowie “Verkehr & Smart Mobility” (ja, Tagesspiegel, wir erkennen das Namensschema). Ich möchte Background, Hintergrund, echtes Wissen!
Nur: Diese fünf Newsletter würden mich 845 Euro im Monat kosten …
… und da kommt ihr ins Spiel!
Hehe, kleiner Scherz.
Ich habe im Zuge dieser Preis-Erkenntnis darüber nachgedacht, dass hier eine Zweiklassenwissensgesellschaft entstehen könnte. Übertrieben ausgedrückt: Der reguläre Tagesspiegel deckt die Nachrichten, Kommentare und Reportagen für die Masse ab, im Kern also das, was man ähnlich auch an anderen Stellen lesen kann. Agenturmeldungen, das ein oder andere Meinungsstück, ein paar eigene Autor*innen, etwas Lokalrecherche. “Gehobener Boulevard” wäre gemein, aber auch ein bisschen zutreffend.
Die komplexeren und damit wichtigeren Zusammenhänge und Informationen bekommen hingegen nur diejenigen, die es sich leisten können. Tiefer gehende Analysen und kompakte Hintergrundinfos also für die Profis, und das niedrigschwelligere Angebot für die, die sowieso nichts zu entscheiden haben.
Ich weiß, dass diese Zuspitzung eine genau solche ist, denn der Service des “Background” besteht nicht allein in der Recherche der Themen, sondern auch in der professionellen redaktionellen Kuration, Aufarbeitung und Bereitstellung, die gut entlohnt werden soll. Und die ganze Idee ist wirtschaftlich betrachtet gerade in Zeiten, in denen Redaktionen auf innovative Formate angewiesen sind, tatsächlich sehr schlau. Wenn die Abozahlen beim regulären Format nicht ausreichen, dann nimmt man halt sehr viel mehr Geld von denen, die für gut kuratierten und fokussierten Content bezahlen und auf das ganze Drumherum verzichten können, um Zeit zu sparen, indem sie journalistische Meisterwerke wie “In diesen drei Berliner Kiezen wohnt es sich am engsten” oder “Mittelalte Männer auf Rennrädern in Berlin: Hilfe, die Mamils kommen!” gar nicht erst sehen. Die 180 Euro pro Thema & Thema mögen für mich viel sein, für das Firmenbudgets des Managers eines mittleren Unternehmens aber nicht.
Das ist vielleicht schlau. Trotzdem gefällt es mir nicht. Ich wünschte, die Background-Newsletter wären Teil des regulären Tagesspiegels (so wie z.B. bei der NYT), dessen Wertigkeit damit immens steigen würde. Oder der Tagesspiegel wäre einfach generell tiefgründiger und informativer. Oder es gäbe unterschiedliche Abopreise bei gleichen Inhalten (doch, doch, das geht).
Vielleicht würde das die Attraktivität des Tagesspiegels steigern und für mehr reguläre Abos sorgen. Dann könnte sich der Tagesspiegel vielleicht auch mal eine gut funktionierende App leisten, ganz tollkühn vielleicht sogar eine mit Suchfunktion.
Vermutlich bringt eine solche Strategie aber sehr viel weniger Geld ein. Wenn die elf Background-Newsletter jeweils nur 5.000 zahlende Abonnent*innen hätten, wäre das ein Bruttoumsatz von etwa knapp zehn Millionen Euro im Monat. Dafür bräuchte man beinahe 300.000 reguläre Digital-Abos, die Nummer mit dem “Background” dürfte also kaufmännisch betrachtet die klügere Variante sein.
Und sie wird es wahrscheinlich bleiben. Denn sobald der reguläre Tagesspiegel auch nur zur Hälfte von einer KI gefüttert werden kann – also ab morgen – können sich noch mehr Journalist*innen auf den entscheidernden Content konzentrieren. Und die Preise dafür noch weiter steigen.
Ich habe natürlich nicht nur über den Tagesspiegel nachgedacht, denn ich denke ja mehr oder weniger den halben Tag lang nach, und stellt euch mal vor, ich wäre nur mit dem Tagesspiegel beschäftigt, na das wäre ja was! Nein, ich denke über vieles nach und habe das mal für euch visualisiert, alle Angaben wie immer ohne Gewähr.
Da ich ja gerade schon KI erwähnt hatte: Dem Hype, den Künstliche Intelligenz nicht erst seit dem Update auf ChatGPT-4 erfährt, kann auch ich mich nicht entziehen.
Künstlerische Intelligenz
“Ist schon toll, kann aber auch gefährlich werden!” ist zwar ein Satz, den man auch auf einen Fön anwenden kann, aber er stimmt ja trotzdem. Brustkrebs kann bspw. mit Unterstützung durch KI Jahre früher erkannt werden, ohnehin scheint Künstliche Intelligenz in der Medizin enorme Fortschritte zu garantieren. Gleichzeitig schreiben KI-Expert*innen einen Offenen Brief und fordern einen halbjährigen Entwicklungsstopp, damit Regierungen Zeit für Regulierungsvorschläge hinsichtlich Künstlicher Intelligenz bekommen, die schon in kurzer Zeit eine Eigendynamik entwickeln könnte, welche das Ende der Menschheit bedeuten würde (Achtung, der verlinkte Artikel ist aus dem letzten Jahr, vielleicht erreicht euch dieser Newsletter als schon gar nicht mehr).
Das Ende der Menschheit durch KI wäre doof. Weil es das Ende der Menschheit wäre. Einziger Vorteil wäre vielleicht, dass wir damit das Ende der Menschheit durch den Klimawandel abwenden würden, aber naja, schwierige Entscheidung.
In sechs Monaten KI-Entwicklungspause könnten wir tatsächlich die Dokumente zur Beantragung eines “Verfahrens zur grundsätzlichen Regulierung von Künstlichen Intelligenzen” (VERKI, hab ich mir ganz allein ausgedacht) druckbreit haben, die dann von der FDP in Frage gestellt werden, aber wer will denn in dieser Zeit von Regierungen erwarten, Antworten auf Fragen zu finden, die wir noch gar nicht richtig stellen?
Um fair zu bleiben: Die EU ist dran. Um noch fairer zu bleiben: Das muss nix heißen.
Aber ich wollte gar nicht abschweifen, sondern auf den KI-Teilbereich eingehen, der Kreative betrifft, die Künstlerische Intelligenz sozusagen. Während einerseits “alle” schon lange vor Fake-Fotos warnen, um genau diese dann massenhaft zu teilen, sobald sie den Papst in einer weißen Daunenjacke oder Trumps Verhaftung zeigen, sorgen sich Künstler*innen weltweit um ihre Urheberrechte. Denn alles, was im Internet verfügbar ist, nutzen LLMs (um mal eine andere Abkürzung als KI zu nutzen), um daraus neue Bilder, neue Fotos, neue … naja, Kunst zu erschaffen. Auf Kommando.
Nur, und damit begebe ich mich auf eine Ebene, von der mich sicher manche Kreative runterschubsen werden: Das ist ja auch ohne KI so. Alle, die etwas künstlerisches erschaffen, tun dies auf Grundlage ihrer Umgebung, ihrer Sozialisierung, ihrer individuellen Eindrücke. Und damit eben auch auf der Grundlage bereits bestehender Kunst. Nur sehr wenige Künstler*innen arbeitet aus einem Vakuum heraus.
Wer dies aber ohne wirklich kreative, zusätzliche Eigenleistung tut, ist meistens langweilig. Und genau so empfinde ich aktuelle KI-Kunst: Langweilig. Uninspiriert, uninspirierend, mich bewegt daran (noch?) nichts. Denn die rein handwerkliche Kombination verschiedener Stile oder Inhalte macht noch lange keine Kunst aus. Kunst braucht eine Geschichte, einen Sinn vielleicht sogar, ein Ziel womöglich, auf jeden Fall aber eine Absicht. Denke ich.
In rein illustrativen Gebieten, zur Ansicht von Ideen (Innen- und Außenarchitektur z.B.) ist das KI-Gedöns völlig in Ordnung. Wenn ich für die Visualisierung eines nach meinen Vorstellungen ausgestatteten Raums keine 3D-Design-Expertin mehr beschäftigen muss, sondern einfach eine KI beauftragen kann, dann ist das erstmal toll für alle. Außer für die 3D-Expertin, aber nun ja, seit Jahren erzählen wir bestimmten “bedrohten” Berufsgruppen nicht ganz arroganzfrei, dass sie sich halt der Digitalisierung anpassen müssen – und nun trifft es auch die Kreativen und die technischen Expert*innen. Aber als Programmierer*in würde ich mir derzeit mehr Sorgen machen als z.B. als Musiker*in. (Ich habe leider den Link verloren, aber neulich postete jemand einen von einer KI komponierten und mittels Musiksoftware aufgenommenen Song, der beweisen sollte, wie sehr es jetzt den Musiker*innen an den Kragen ginge, und der Song war so scheiße und vorhersehbar, dass ich laut lachen musste. Ohnehin, das haben wir auch in Urheberrechtsdebatten erlebt, haben manche Techies eine aus meiner Sicht eher verschrobene Vorstellung davon, wie das Texten und Komponieren von Musik “funktioniert” – schon das Wort deutet ein großes Missverständnis an.)
Es bleibt uns insgesamt betrachtet, interessanter, spannender, aber auch bekloppter, verrückter, schräger, klüger – eben kreativer zu sein als KI. Mehr Quatsch wagen, aber auch mehr Radikalität. Denn es ist kein verzweifeltes Festklammern an “der Schaffenskraft der Menschheit” oder so, wenn ich behaupte, dass es einiges gibt, das keine KI abbilden kann: Irrationalität. Unsinn. Individuelle emotionale Interpretation von Erlebnissen. Echte Liebe, aber auch echten Hass. Trauer. Vor Freude weinen. Und daraus eine Installation machen. Oder einen Song.
Schon jetzt können zwar bestimmte “Fehlverhalten” in KI integriert werden, können KI zufällige Abweichungen lernen. Aber es gibt meiner Meinung nach so viele Facetten des menschlichen Daseins, die nicht erlernbar sind, so sehr wir das auch versuchen, dass mich wenig Sorge umtreibt, was KI im kreativen Bereich angeht.
Ich habe weniger Angst vor KI als vor denen, die sie programmieren, füttern, entwerfen, betreuen. Und irgendwann nicht mehr beherrschen können.
David Holz, CEO von Midjourney, einer Plattform, die KI-Bildgenerierung einfach macht und u.a. für die oben erwähnten Fake-Fotos vom Pabst und Trump verantwortlich ist, erklärt in einem Interview mit der Washington Post, warum es zwar möglich ist, mit Midjourney Fake-Fotos von Biden oder Putin zu erstellen, aber nicht von Xi Jinping:
Wir wollen einfach Drama minimieren. Politische Satire ist in China ziemlich nicht-okay. Den Menschen in China die Möglichkeit zu geben, unsere Technologie zu nutzen, ist wichtiger als die Möglichkeit, Satire zu generieren.
Und das ist ein echter Wow!-Satz. Wir geben Entscheidungen mit solcher gesellschaftlicher, politischer und kultureller Tragweite an CEOs ab, die sich mit Neuronalen Netzen beschäftigen. Weiß nicht, ob das so ne tolle Idee ist. Wenn es, wie tante hier treffend formuliert, offenbar nicht um Menschenrechte oder gar individuelle Würde geht, sondern um PR. Und wenn man beobachtet, welche Twitter-Accounts derzeit KI als quasi Heilsbringerin feiern, dann stellt man schnell fest: Es sind Menschen, die bereits ihre Unternehmen im KI-Bereich positioniert haben und die daher großes Interesse an einem Hype haben.
Ich hör gleich auf, aber es gibt noch etwas, das ich loswerden möchte im KI-Zusammenhang: Auf einer vielleicht irrationalen Ebene nervt mich nämlich dieses scheinbare Verlangen einiger Tech-Peoples, jeden Bereich der menschlichen Existenz digital ab- und nachbilden und ersetzen zu wollen. Ich weiß: Alles, was technisch machbar ist, alles, was Menschen sich ausdenken können, wird erfunden und ausprobiert werden. Ich verstehe auch, dass Menschen das Menschsein ergründen möchten. Aber wäre es nicht eine der größten Errungenschaften, Dinge mal nicht zu tun, vor allem, wenn man schon im Vorfeld befürchtet, dass eine Idee eventuell gar nicht so super sein könnte? Einfach mal keine Atombombe bauen?
Diese Option scheint es nicht zu geben, und das ist das Verrückte an uns Menschen. Fast schon wieder Kunst. Fast.
(Hier könnten noch Absätze folgen, die anmerken, dass wir andererseits die positiven Effekte von Entwicklungen oft nicht einschätzen können und uns mit einem selbst auferlegten Entwicklungsstopp unter Umständen um wichtigen Fortschritt bringen könnten, aber ich hab jetzt gerade keine Lust mehr auf das Thema.)
Happy Valley
Sicher nicht unbedingt die richtige Wahl für einen Feelgood-Abend, aber absolut empfehlenswert: Die bisher erfolgreichste britische TV-Serie, Happy Valley. Ein fantastisch geschriebenes und gespieltes Gesellschaftsdrama, das so “echt” ist, dass es zwar wehtut, dabei aber trotz aller Härte niemals Raum für sadistischen Voyeurismus oder für die Geschichte unnötig dargestellte Gewalt lässt. Die Serie ist ein unfassbar gut gelungener Balanceakt, dem trotz seiner Ernsthaftigkeit niemals diese gewisse Leichtigkeit und der bittere Humor verloren geht, für den ich britische Produktionen so oft liebe. Die Autorin Sally Wainwright wird zurecht nicht nur für diese ihrer Serien mit Preisen überhäuft.
(Man kann / muss die Serie bei diversen Anbietern kaufen, wenn man alle Staffeln sehen möchte, und die dritte gibt es noch nicht auf Deutsch, glaube ich. Aber wenn ihr euch mal mit einem VPN-Anbieter beschäftigt und damit in UK ins Internet geht, dann könnt ihr Happy Valley auf der Website der BBC ggf. mit englischen Untertiteln schauen, das ist sowieso toller und nicht so schwer und auch nicht illegal.)
Banshees of Inisherin
Muss man ob der umwerfenden Bilder wohl eigentlich im Kino sehen, der Film rechtfertigt aber natürlich auch den Kauf eines neuen, sehr viel größeren Bildschirms, egal, wie groß euer derzeitiger ist.
Es ist aber eigentlich nicht wichtig, wie und wo ihr ihn anschaut, Banshees of Inisherin ist einfach einer der besten Filme, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht ganz genau, warum er mich so bekommen hat, aber neben den sensationell guten Charakteren und Schauspieler*innen und der Tatsache, dass kein Wort zu viel oder zu wenig gesprochen wird, entspricht die Mischung aus Tragik, Humor, Melancholie, Lebensfreude und Lebensleid des Films genau meiner aktuellen Gesamtstimmung.
Außerdem stirbt der Hund nicht. (Leider aber, sorry, Spoiler, ein anderes Tier, aber aus Versehen.)
Very honorable mentions im persönlichen Film- und TV-Bereich der letzten Wochen: The Last of Us, Nomadland. Mit der neuen Staffel von Ted Lasso werde ich hingegen nur sehr langsam warm, aber gut, das ist eben eine Art Wohlfühl-Sitcom ohne Sofa. Vielversprechender Start: The Big Door Price, u.a. mit Chris O'Dowd, den ihr aus IT Crowd kennen solltet.
Um im immer unüberschaubarer werdenden Dickicht der Streaming-Angebote noch durchblicken zu können, benutze ich übrigens werstreamt.es, es gibt aber sicher viele andere, ähnliche Portale, Tipps gerne in die Kommentare schreiben!
Glückliches Finnland
Finnland ist zum soundsovielten Mal zum glücklichsten Land der Welt gewählt worden (Glückwunsch von Platz 16 an dieser Stelle!), was sogar manche Finnen überrascht. Die Frage, warum Menschen in Finnland so glücklich sind, beantwortet der finnische Psychologe und Philosoph Frank Martela u.a. in diesem Substack-Post.
Martela erklärt, warum einige bisherige Vermutungen zum Thema Glück in nordischen Ländern bestenfalls ein Teil der Erklärung sein können und macht klar, dass die wahren Ursachen politische sind.
Es ist letztlich keine Überraschung, dass diejenigen Länder, die im Demokratie-Index weit oben liegen, auch als die glücklichsten gelten. In einer funktionierenden Demokratie müssen sich die an der Spitze um die am Boden kümmern. Zu viele Länder dienen denen Mächtigen und ignorieren das Wohlergehen eines großen Teils der Bevölkerung. Das ultimative Geheimnis des finnischen Glücks ist also leicht zu beschreiben, aber schwer umzusetzen: Es braucht Institutionen, die der gesamten Bevölkerung dienen, nicht nur einer kleinen Elite.
Und:
Es geht nicht darum, Menschen glücklich zu machen. Es geht darum, die Ursachen für Unglück zu beseitigen.
Die Bevölkerung eines Landes, das sich durch funktionierende Bildungs-, Arbeits- und Gesundheitssysteme um grundlegende soziale Sicherheit kümmert, ist einfach weniger unglücklich. Simple as that.
Von Frank Martela gibt es das Buch “A Wonderful Life”, und obwohl ich als Autor eines Ratgeberbuches echt kein Freund von Ratgeberbüchern bin, habe ich das mal bestellt und werde berichten. Es sei denn, ich bin nach der Lektüre so wunschlos glücklich, dass ich keine Newsletter mehr schreibe.
Arthur C. Clarke
Auch Arthur C. Clarke war ja ein sehr schlauer Mensch, hier könnt ihr ihm zuhören, wie er im Jahr 1964 Künstliche Intelligenz vorhersagt. Ich weiß zwar auch nicht so genau, ob einen das beruhigt, weil es danach immerhin noch über 58 Jahre gedauert hat, oder eben nicht, aber spannend ist es allemal:
Radio Spreeblick
Zum Abschluss noch der Link zur letzten Ausgabe von Radio Spreeblick zum Nachhören.
Ich freue mich wie immer über Empfehlungen und Weiterschickungen nicht nur der Show, sondern auch dieses Newsletters, denn “There’s no business like Aufmerksamkeitsbusiness”!
Bleibt gesund und hoffnungsvoll, macht mehr Quatsch und erklärt es niemandem.
Johnny
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du uns wirklich runterziehen könntest, ich jedenfalls bin bei Deinem Newsletter hier jetzt sehr gut gelaunt geblieben + evtl noch besser drauf sogar. Ok, war ja auch nicht der Haeusler Frust-Text, aber da kann ich mir das auch nicht vorstellen und daher schlage ich hier einen Frust-Text Fortsetzungsroman vor, so wie damals in der HÖRZU, so als kleine Etappendepression oder Unglücksgefühl in Raten? Ach ja, ist denn heute Show? Bitte, denn eine NICHTSHOW würde mich runterziehen ;-) LG
Vergleichbar zu werstreamt.es ist justwatch.com. Dort kann man auch andere Länder als Deutschland definieren, passend zu Deinem VPN-Tipp zu „Happy Valley“: https://www.justwatch.com/uk/tv-series/happy-valley.