8 Kommentare
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Avatar von Johnny Haeusler

Ich Trottel. Patti Scialfa war gar nicht dabei.

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Avatar von Florian
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Mir sind in meinem Leben mehr streng riechende Punks als stinkende Hippies begegnet. Lieber aufgeklärter, nie stinkender Johnny: Zur Aufklärung gehört es doch auch, auf abwertende gruppenbezogene Vorurteile zu verzichten. Bei Hippies machst Du da stets eine Ausnahme. An allem, was Hippies in Verruf bringt, scheinst Du von altersher sehr zu hängen. Hippies sind ungewaschen und stinken, soso. Das wurde in der Geschichte über andere Bevölkerungsgruppen auch schon gesagt und zwar nicht von den netten Leuten. Du bist doch nicht der arrogante Typ. Doch an dieser Stelle möchtest Du scheinbar gerne arrogant bleiben. Schon 1980 sah Elvis Costello Hippie-Verachtung kritisch. Why don't you? Weil Du an dieser speziellen Folklore hängst? Weil, wer in der eigenen Wahrnehmung mal verachtet war, es bleiben muss? Weil Hippie-Verfolgung ja immer noch so witzig ist? Come on.

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Avatar von Johnny Haeusler

Offenbar ist es mir in dem Intro nicht gelungen, diese Klischees, die ja erklären, warum ich Springsteen damals „verpasst“ habe, heute durch eine gewisse Selbstironie zu relativieren. Schade. Mein Anliegen war, Leser*innen zum Lächeln zu bringen, nicht, sie zu verärgern.

Gleichzeitig erschrickt es mich ein bisschen, dass dich das so ärgert oder enttäuscht, weil ich gar keine Lust habe, nur noch völlig durchdacht und „korrekt“ zu schreiben und zu lesen, ehrlich gesagt finde ich meine Texte oft eher zu glatt, zu nett, zu vorsichtig.

Neulich hab ich einen Text von einem offensichtlich älteren Menschen (Boomer) über den Kleidungsstil der GenZ gelesen, der war gemein, gehässig, fies, und sehr lustig. Ich hab aber nicht eine Sekunde gedacht, dass der Autor diese Menschen hasst.

Ich schreibe demnächst noch über die Konzerte von Neil Young und das der Sex Pistols, da kommen die Hippies besser weg. ;)

(Im Ernst: Diese Gruppierungen funktionieren doch sowieso heute nicht mehr. Das sind Rückblicke auf eine sehr andere Zeit. Und die sind nicht immer nur toll.)

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Avatar von Florian
6dBearbeitet

Danke für Deine Antwort.

- Zu-ernst-nehmen kann ein Problem sein. Zum Beispiel, wenn man später (2025) nicht lustig finden mag, was einem früher (Anfang der 80er oder so) auf den Geist gegangen ist.

- Kleine Kinder und Wahnsinnige checken Ironie nicht.

- Ich hatte halt immer den 'Ein Herz für Hippies'-Aufkleber auf meiner Karre, weißt schon, den von der MILD-Zeitung. :-)

- Bitte mach Dir keinen Kopf wegen 'Verärgerung' oder 'Enttäuschung'. Trifft beides nicht zu. War nur entspannt auf Oberlehrer*innenart zurückgefoppt. Leicht verspätet :-)

- Ich habe es sehr gemocht, wie FIL sich über Dutt-Träger lustig machte.

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Avatar von Johnny Haeusler

Gut, dass wir reden. :)

Und ich verstehe ja auch, was du meinst. Bin übrigens selbst jemand, der viele Sachen (vlt. zu) ernst nimmt. Weil es halt auch ernste Zeiten sind.

🤝

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Avatar von Florian

Nachtrag zu FIL, für den Fall, dass von Interesse: Ich erinnere mich, bei ihm über einen längeren Zeitraum ebenfalls Hippie-bashing beobachtet zu haben. Irgendwann, in einem Interview oder in einem seiner autobiografischen Bücher, erzählte er, wie es zu seiner Hippie-Skepsis kam. In seiner (= unserer) frühen Jugend war Hippietum noch Jugendkultur, jedenfalls, was die Äußerlichkeiten betraf. Und bei FILs jugendlichen Anschlusssuche in dieser Szene stieß er absurderweise auf: die größte Arroganz und Hochnäsigkeit around. Dies begründete bei ihm die nachhaltige Hippie-Abneigtheit. You never walk alone. Arroganztraumatisierung durch stylish-narzisstische "Coole" in Hippieklamotten ist mir zwölfjährig auf dem Schulhof übrigens ebenfalls widerfahren. Andere (auch recht nachhaltige) Geschichte.

Dennoch zucke ich heute noch zusammen, wenn Undercut-Comedian F. Lobrecht in seiner publikumsprämierten Bühnenshow über "Scheißhippies" herumätzt.

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Avatar von Johnny Haeusler

Ganz gut beschrieben von Fil (Hippietum als damalige Jugendkultur), und ich hab damals auch ne Menge Misogynie und Egoismus bei Hippies erlebt. Und Doppelmoral eh, aber davon waren wir ja alle nie ganz frei. Ich glaube, ich fand die Sache, die Anliegen der Hippies immer gut, nur oft nicht die Leute, die ich kennengelernt habe.

"Scheißhippies", echt? Mannomann. :(

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